Freitag, 20. März 2015

Diskutieren lernen? Wozu denn?

Eine seltsame Verhaltensweise ist das. Da stellen sich Erwachsene Menschen hin und verweigern den Dialog. Mit der Presse, die sowieso "lügt", mit Politikern, die alle nur belügen und so weiter. Ganz besonders ausgeprägt war das beim Phänomen "Pegida", wo man beobachten konnte, dass Leute ganz bewusst nicht mit der Presse reden wollten.

Auch in anderen Bereichen gibt es das, dass nicht mehr miteinander geredet wird. Wie man damit dann aber seine Überzeugung weiter verbreiten will bleibt unklar. Irgendwie sind doch eigentlich alle dieser Meinung und die Mehrheit ist eigentlich auf "unserer" Seite, werden aber von den "anderen" unterdrückt.

Ganz offensichtlich geht es hier um Schichten, die erkannt haben, dass man mit Behauptungen alleine nicht durchkommt, sondern auch in der Lage sein muss diese zu vertreten. Leider übertrifft es die Möglichkeiten vieler mit Berufsmäßigen Diskutanten, wie Politikern oder Journalisten fertig zu werden. Da kann man schon sehr schnell blöd dastehen.


 
(Dieser Ruthe Video passt sehr gut zum Thema)



Gelernt haben das viele besonders im Osten der Republik, die nach der Wende meinten Ihre, wie auch immer geartete Meinung nun frei äußern zu dürfen. Durften sie auch. Allerdings kommt es durchaus vor, dass man mit dieser frei geäußerten Meinung dann von den Medien vorgeführt wird. Inzwischen wissen alle, dass man schon zu einer besonderen geistigen Elite gehören muss um sich in TV-Formaten immer noch vorführen zu lassen (Erbeerkäse-Nadine, sei da nur genannt).

Das Problem scheint mir darin zu bestehen, dass zwar Konsens darin besteht, dass alle Menschen gleich sind und die gleichen Rechte haben, aber leider nicht jeder mit den gleichen Gaben gesegnet ist diese auch zu vertreten. Hieraus entsteht eine Anspruchshaltung, dass zwar durchzusetzen sei, was man gefühlt am Stammtisch als Mehrheitsmeinung wahrnimmt, was aber leider niemals so richtig durchdacht ist.
Anspruchshaltung ist es, was generell den Zusammenhalt in der Gesellschaft bedroht. Und der Anspruch Recht zu haben, auch wenn man es nicht erklären kann führt wohl bei einigen "mündigen Bürgern" zu der Trotzhaltung, die uns letztendlich Pegida beschert hat. Meine Prognose lautet: Das ist es noch nicht gewesen.

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